Brokeback Mountain

Regie : Ang Lee
Darsteller: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway

Ein nicht gern thematisiertes Problem unserer Gesellschaft ist das Leben von Toleranz.
Vielleicht habe ich mir deshalb diesen Film angesehen. Vielleicht wollte ich dadurch erkennen, wie tolerant ich selber in Wirklichkeit bin. Vielleicht war ich aber auch einfach nur neugierig.

Brokeback Mountain ist ein Stück Land in den Bergen in Wyoming. Durch einen Job zusammengeführt verbringen der Rodeoreiter Jack und der Rancher Ennis dort den Sommer und kommen sich näher. Aus Sympathie wird schließlich mehr. Sie verlieben sich ineinander. Eine Zukunft über den Sommer hinaus scheint es für sie jedoch nicht zu geben. Zu groß sind die konventionellen Auffassungen ihres Umfeldes von Liebe und Partnerschaft. Sich selbst belügend gründen beide eine Familie. Doch immer wieder kreuzen sich ihre Wege, mehr gewollt als zufällig, bis beide nur noch leben für das nächste Treffen. Das Scheitern ihrer Ehen ist vorprogrammiert. Beide geraten in gewisser Weise ins Abseits ihres eigenen Lebens bis hin zur Tragödie.

Ich hatte einen Film mit einer spannenden Geschichte erwartet. Doch interessant war letztendlich doch nur das Thema. Der Film zog sich teilweise hin und selbst die von den Medien gepriesenen Naturaufnahmen hielten sich in Grenzen. Tiefgreifende Dialoge, die sich ernsthaft mit dem Thema Homosexualität beschäftigen gab es kaum bzw. gar nicht. Die Personen um die Protagonisten herum wurden für mein Empfinden völlig außen vor gelassen. Letztendlich hatte ich das Gefühl, der Regisseur ist mit dem Schnellzug durch das Drehbuch gefahren. Auch der brillante Heath Ledger konnte darüber nicht hinweg täuschen.
Brokeback Mountain ist aber trotz seines unausgeschöpften Potenzials sehenswert, wenn auch nicht der Burner.
Man muss ja nicht gleich ins Kino. Die DVD im Heimkino tut es auch.