Projekt Sporen-Nebel
Autor : Theodor Rhys
ISBN: 978-3-939649-20-5
Verlag: De Holtes Verlag
Sind wir allein in den Weiten des Weltraumes?
Oder ist da noch Etwas?
Irgendwer irgendwo?
Vielleicht sind wir gar nicht mehr allein.
Es könnte doch sein…
Wer hat nicht schon einmal geglaubt, etwas am nächtlichen Firmament gesehen haben zu wollen, das sich nicht zweifelsfrei beschreiben ließe.
Wie sonst ließe sich das Verschwinden von mehreren tausend Kindern auf der ganzen Welt erklären, wenn der einzige Hinweis ein grelles Licht ist?
Wie kann es sein, das genau jene Kinder exakt an der Stelle ihres Verschwindens vierundzwanzig Stunden später wieder auftauchen?
Spätestens, wenn man den Debütroman von Theodor Rhys gelesen hat, gerät man zwangsläufig in Versuchung, nach der Möglichkeit im Unmöglichen zu suchen.
Fesselnd und flüssig beschreibt der Autor eine mögliche, relativ nahe Zukunft der Menschheit, in der leider auch Korruption und Machtgier nichts von ihrer Aktualität verloren haben, ein Szenario, wie es interessanter nicht sein könnte.
Springen Sie in alle Gegenden der Welt und werden Sie Teil eines Ganzen, indem Sie sich in die verschiedenen Personen hinein versetzen.
Der Roman ist ein Fenster in die Zukunft, wie sie sein könnte.
Wer sagt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf?
Das Schicksal wird uns nicht danach fragen.
Anfangs liest sich das Buch der erzählten Geschichte wegen schnell weg. Rasant gerät man als Leser in den Strudel der Ereignisse, staunt über die Dinge, die einem passieren können ebenso, wie über Menschen, von denen man nicht wusste, dass sie so sein könnten, wie sie sind. Die Unglaublichkeit, Zeuge einer Invasion aus dem All zu werden bestimmt das Denken des Lesers und zugleich schleicht sich der Verdacht einer Verschwörung irdischen Ursprungs mit hinein.
Im Mittelteil ertappt man sich des Öfteren, das Buch schnell einmal zur Seite zu legen. Man braucht offenbar etwas Zeit, das Geschriebene verstehen und für sich verarbeiten zu können. Der Grund hierfür liegt aber keinesfalls an der abnehmenden Spannung in der Erzählung, sondern vielmehr in den Unmengen der verwendeten Fremdwörter, deren Bedeutung sich dem Leser oftmals nur mit Hilfe des Fremdwörterlexikons offenbart.
Leider wird gerade das der Grund sein, der viele Leser, unabhängig vom Umfang des Buches, davon abhalten könnte, das Buch nach dem Querlesen auch zu kaufen.
Da ich nicht der typische Science-Fiction-Leser bin, enthalte ich mich jeglicher Hinweise und Spekulationen dahin gehend, die Geschichte könnte es in irgendeiner Medienform schon einmal gegeben haben.
Ich für meinen Teil kannte sie nicht.
Umso interessanter empfand ich die Handlung, die Charaktere und das Zusammenspiel von Personen, Zeiten und Orten.
Das Ende allerdings enttäuschte mich ein wenig.
Je näher ich dem Ende des Buches entgegen las, je größer die Spannung auf die kommenden Ereignisse wurde, desto schwerer fiel es mir, den Faden nicht zu verlieren.
Unwahrscheinlichkeiten, wie die Übernahme und Führung einer ganzen feindlichen Raumflotte, und dann auch noch von Teenagern, überstieg zeitweise doch mein Vorstellungsvermögen.
Alles in Allem ein interessantes Buch, welches man der Erzählung wegen lesen sollte, jedoch ohne den Versuch zu unternehmen, den Text hinsichtlich der technischen Möglichkeiten oder aber der Logik zu analysieren. Der Spaß wäre nur halb so groß und: Hey, es ist ein Science-Fiction-Roman.
Auf Anfrage und zur Erklärung sei hier noch angemerkt, es wird eine Fortsetzung geben und das wiederum erklärt, warum das Ende des Buches so und nicht anders ist – nicht anders sein kann.
Ich werde das „Projekt: Sporen-Nebel“ auf jeden Fall noch einmal lesen und kann es nur jedem empfehlen, der sich für Fantasygeschichten der anderen Art begeistern kann.