Lyrica Obscura

Autor: Björn Daniel Weissberg
ISBN: keine
Projekt-Nr.: 9636223630 2470205 - BDW01LY
Verlag: Weissberg.Europe


Lyrica Obscura ist quantitativ ein sehr übersichtliches Büchlein. Doch besticht es den Leser qualitativ umso mehr. In kleinen Gedichten, untermalt mit stilisierten Illustrationen von Aki Shiroiyama erzeugt Björn Daniel Weissberg einen perfekten Symbolismus unter Verwendung des Neologismus. Er zwingt den Leser förmlich, sich mit diversen Begriffen auseinander zu setzen, die als Indikator fungieren, die aufmerksam machen und hinweisen. Man wird in eine Welt der Nachdenklichkeit geschleudert und meistens offenbaren sich der Sinn und die Botschaft der Texte erst beim mehrmaligen Lesen. Weissberg verschreibt sich in seinen Werken dem Anspruch, uns den Umgang mit unserer Welt, mit der Natur bewusst zu machen und verkleidet das wunderbar in einen lyrischen Mantel.

Das Buch ist nicht zum einfachen schnellen Lesen geeignet. Es muss gelesen und durchdacht werden. Erst dann dringen die Worte, vom Autor gewollt, ins Bewusstsein und entfalten eine gewisse Art von Erkenntnis und Verstehen. Es ist anspruchsvoll und zugegebenermaßen nicht unbedingt als leichte Lektüre einzustufen. Das Buch macht uns gedanklich sichtbar, wie wir unsere Umwelt immer weiter und brutaler unserer Auffassung von Natur angleichen und gleichzeitig vergessen, dass diese Natur letztendlich nur noch vom Menschen produziert worden ist, weit entfernt von einer eigenen Entwicklung.

Björn Daniel Weissberg schreibt in seinem Vorwort einen Satz, den man als Leitfaden beim Lesen im Kopf haben sollte und ich denke, ich verrate nicht zuviel, ihn hier zu zitieren:
“Verstehen Sie das Gestern, das Heute, doch versuchen Sie nicht, das Morgen zu verändern, denn das ist unmöglich. Bemühen Sie sich stattdessen, sich selbst zu verändern.”

So kompliziert das Buch erscheinen mag, es ist ein Edelstein der Lyrik auf eine ganz außergewöhnliche Art und sollte in keinem Bücherregal fehlen.
Leider ist das Buch nicht im freien Buchhandel erhältlich. Für den Bezug muss also der Autor persönlich angeschrieben werden.