Hundert Tränen und ein Glücksmoment

Wenn das Lachen in den Spiegel schaut und das Weinen erblickt. Wenn der Tod und das Leben in einem Körper zu Hause sind. Wenn der Frohsinn nachts mit der Trauer über dem Abgrund des Lebens Walzer tanzt, dann ist die Zeit gekommen, dieses Buch zu lesen.

Gedichte mit depressivem Einblick in die Zerrissenheit der Seele.

Tom Mikow - Hundert Tränen und ein Glücksmoment

von: Carsten Koch "CeKaDo" , 22. August 2010 , Der Erbsenprinz
"Das Cover lässt den unbedarften Leser vermuten, es würde ein Krimi in diesem Buch enthalten sein. Wer jedoch näher hinschaut, entdeckt das kleine rote Herz am schwarzen Lattenkreuz und wird nun erahnen, was ihn erwartet.
Wer sonst keine Vorworte liest, sollte es dieses Mal unbedingt tun. Denn in wenigen Sätzen erzählt der Autor darüber, wie dieser Band voller ergreifender Lyrik entstanden ist. Gedacht als fröhliches Buch und am Ende abgerutscht in traurige und melancholische Gedichte und Gedanken. „Dieses Buch ist nichts für zarte Seelen“ lautet die Warnung von Tom Mikow, die ich sowohl unterstützen mag, als der ich auch widersprechen will.
Ein pragmatischer Mensch wird mit den hier veröffentlichten Sätzen nichts anfangen können. Sie werden kühl an ihm vorüberziehen, ohne ihn zu berühren. Wer jedoch auch nur noch einen Funken Traurigkeit des Lebens in sich besitzt, den wird dieses Buch mitreißen und überfluten mit einer Welle des Ergriffenseins.
So beschreibt der Autor in „Hilfeschrei“ die so sattsam bekannte Situation, für alle der Retter zu sein, nur nicht für sich selbst. „Hundert Tränen und ein Glücksmoment“ lässt den Leser nach dem Glücksmoment suchen. Die oft nur kleinen Gedichte lassen ihn betroffen zurück und regen zur Reflexion des eigenen Lebens an. „So ist es!“ und „Oh ja, so ergeht es mir.“ werden häufige Gedanken bei dieser Lektüre sein.
Das Buch ist etwas für die Zeiten, in denen wir uns nicht gut fühlen. Es gibt uns trotz aller Düsternis ein Stück Hoffnung, dass wir zumindest erkannt haben, was in uns los ist. Um es danach zu verändern. Es bildet das Pendant zu Tom Mikows weiteren Lyrikbänden. „Wenn das Lachen in den Spiegel schaut und das Weinen erblickt“ lässt uns erschaudern und nachdenklich werden.
Das Buch ist keine leichte Kost und sollte in kleinen Häppchen genossen werden. Und wenn Sie eines der Gedichte in sich aufgenommen haben und davon aufschauen, werden Sie feststellen, dass die Welt dort draußen mit einem Male bunter geworden ist. Gehen Sie hinaus und genießen Sie es. Das ist dann der Glücksmoment, den Ihnen der Autor verspricht."