Ein anderes Ich
Wieder kommt die Nacht heran.
Mit ihr erwachen die Sänger der Melodien, die mich um den Verstand bringen.
Ich halte mir die Ohren zu. Will sie nicht sehen, ihre Lieder nicht hören.
Verstecke mich so gut ich kann und weiß doch, es wird nichts nützen.
Schon ziehen meine Hände Schal und Mütze an. Tragen meine Beine meinen Körper in die Nacht hinaus.
Ich will nicht und kann es doch nicht verhindern.
Mein zweites Ich gewinnt die Oberhand.
Schon wittert meine Nase weiche Haut und blondes Haar kreuzt meiner Blicke Richtung.
Das Schicksal meint es heut nicht gut mit mir.
Ich folge der Begierde heißer Spur auf dunklen Wegen ohne Wiederkehr.
Im dichten Laub wird man den Schrei nicht hören, den angstvoll du gen Himmel schickst.
Und wenn dein Leib im Sonnenlicht gefunden, bin ich schon längst als andrer Mensch in meinem Bett erwacht.